07.06.23 08:59 - Lesezeit

Facettenreiche Dividenden

Robert Karas

Chief Investment Officer, Partner

Dividenden auszahlen, ja oder nein? „Es kommt darauf an“, ist meine klare Antwort. Solange der freie Cashflow sinnvoll ins Unternehmen investiert wird, soll es mir lieber keine Dividende zahlen. Doch bevor sich das Management darum Paläste baut, möchte ich bitte lieber das Geld erhalten. 

Etablierte Geschäftsmodelle haben oft ausreichend in das Kerngeschäft reinvestiert und doch bleibt noch etwas Geld übrig. Was tun damit? Die Optionen sind überschaubar:

1.   Übernahme anderer Unternehmen
2.    Schuldenabbau
3.    Rückkauf eigener Aktien
4.    Ausschüttung von Dividenden 

Manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn Unternehmen ihre Schulden reduzieren müssen. Vielleicht haben sie es mit den Übernahmen übertrieben und müssen deshalb auf die Schuldenbremse steigen. Dann kenne ich als Aktionär:in zumindest die Reiseroute. 

Die Planbarkeit der Kapitalallokation vermindert die Fehlerquote. Denn wer überschüssiges Geld in Händen hält, neigt mitunter zu unüberlegter Kreativität. Entscheidend ist dann, ob das Management gute Entscheidungen bei der Kapitalallokation trifft. Bevor mit dem Geld irgendein Unsinn getrieben wird, ist es besser, die Aktionär:innen erhalten es als Dividende ausgezahlt. 

Stetig wie ein Uhrwerk

Permanent steigende Dividenden können allerdings auch ein Fluch sein. Klassiker in diesem Bereich sind zum Beispiel Hersteller von Zahnpasta, Shampoo, Limonaden oder Chips. Die besten Unternehmen in diesem Segment steigern langfristig die operativen Ergebnisse über die Wachstumsrate des weltweiten Wirtschaftswachstums. Gekoppelt mit der Stetigkeit des Geschäftsmodells heben sie teilweise über Jahrzehnte jedes Jahr die Dividende an. 

Diese Erhöhungen mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks können zum Problem werden. Wer möchte schon die Firmenlenkerin sein, die die Dividende erstmals senken muss? Um weiter das implizite Versprechen zu halten, ist es verführerisch, in schlechteren Zeiten die Schulden zu erhöhen. Gefährlich wird es, wenn die vermeintlich kurze Überbrückung eine Überschuldungsspirale lostritt. 

Ein weiterer Aspekt der Dividende ist nicht zu unterschätzen. Ist ein Unternehmen in der Lage, den Investor:innen jedes Jahr Geld zu schicken, ist das ein Qualitätsbeweis. Denn das Geld muss aus dem operativen Cashflow erwirtschaftet werden. Der Gewinn ist lediglich eine Meinung, doch das harte Cash der Dividende ist Fakt. 

Sie wollen mehr zum Thema Dividenden wissen? Details finden Sie in meinem Gespräch mit der Journalistin Julia Kistner in ihrem Finanzpodcast „Geldmeisterin“ unter dem Titel „Sinn und Unsinn von Dividendenzahlungen“ vom 3.6.2023. Hören Sie doch rein auf der Plattform Ihrer Wahl:

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